Ich persönlich halte ja “Ed Hardy” für das beste Beispiel, wie grandios Marketing versagen kann. Aus den USA wird “Ed Hardy” ja gern als die Trendmarke der Reichen, Schönen und/oder Prominenten kolportiert. Auf den Deutschen Markt liess sich das wohl irgendwie nicht so richtig übertragen: Zumindest mir fällt permanent auf, dass “Ed Hardy” hierzulande die Marke der — wie hiess es gleich? — “bildungsfernen Schicht” zu sein scheint. Der “bildungs- und umgangsformenfernen Schicht”, möchte man hinzufügen.
Für die etwas Älteren unter uns: Früher sagte man einfach “die Assis”, aber das ist natürlich politisch vollkommen inkorrekt.
Jedenfalls: Jogginghose, Bomberjacke und Ed Hardy T-Shirt bei der männlichen Fraktion, Pimky Leggins, Plastikgürtel und Ed Hardy T-Shirt bei den dazugehörigen Tussis Frauen.
Bisher dachte ich, das sei möglicherweise nur in Berlin so. Weit gefehlt: Über Weihnachten fiel mir bei meinen Eltern in einem der lokalen Anzeigenblättchen das hier auf:
“Top-modische Stiefelette zum Preis von unter zehn Euro” und dazu “Produkte von Diddl, Ed Hardy und Sheepworld”.
Dazu noch ein PLO-Tuch in aktuellen Modefarben?
Arafat rotiert vermutlich im Grab, aber mein Tag war gerettet.