Dank Apps wie Hipstamatic, Instagram, Vignette & Co. gibt es von einigen Orten dieser Welt so gut wie keine “normalen” aktuellen Fotos mehr. Die meisten Bilder sehen aus wie 1978 gemacht und vorgestern beim Besuch bei Mutti aus dem Schrank gekramt und dann direkt mal ins Netz gestellt. Aber … das soll ja so sein, weil das nämlich ganz dolle hip ist.
Ehrlicherweise muss man aber wohl sagen, dass die meisten 08/15 Schnappschüsse tatsächlich durch diese Art digitaler Vergewaltigung Manipulation gewinnen.
Außerdem ist es ganz interessant zu sehen, was da mit den einzelnen Farben tatsächlich passiert — ich hab’ das deshalb diese Effekte mal in Photoshop nachgebaut.
Und irgendwie … finde ich, dass es ziemlich gut geworden ist. So gut, dass ich die Photoshop-Action direkt mal hochladen und bloggen muss. Das ist dann nämlich quasi Meta-Hip.
Hier ist sie — wer weiss, was eine Photoshop Action ist, wird auch wissen, was er/sie damit zu tun hat.
Vorab und bevor sich ein Lomograf persönlich betroffen fühlt: Mit “Lomo” hat das nicht mehr viel zu tun, aber ich hatte dann keine Lust mehr, den Namen zu ändern.
Was macht es?
Äh … ja … eigentlich alles, was gerade so hip ist. Und das sogar alles zusammen:
- Vignette + Vignette Lens Blur
- Kontrast durch High-Pass lights overlay
- Cross-Processing
- Technicolor
Klingt natürlich immens wichtig, sieht aber irgendwie auch einigermaßen cool hip aus — hier sind ein paar Beispiele mit zufälligen und wahrlich nicht besonders aufregenden Bildern:
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Aha?
Die Actions sind bewußt “one-click” — einzustellen gibt’s da nix. Ich hatte zwischendurch eine Version, die eine ganze Handvoll “Adjustment Layer” zurückgelassen hat, so dass man noch die Möglichkeit zum Feintuning gehabt hätte, aber dann bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass das eh niemand nutzen wird. Sollte das Ausgangsbild vorher Ebenen gehabt haben: Die hat es hinterher nicht mehr. Dafür legen die Actions aber ganz höflich Snapshots an.
Einige der Effekte arbeiten mit festen Pixelwerten, da es an manchen Stellen nicht möglich ist, in “Actions” flexibel (bspw. mit Variablen bzw. Formeln) auf die Auflösung des Ausgangsbildes zu reagieren — es macht also durchaus einen Unterschied, ob man sehr große Bilder erst lomotomisiert und dann verkleinert oder umgekehrt — im Zweifel ist erst verkleinern sinnvoller. Am besten dürfte es mit Bildern klappen, die in Sachen Größe irgendwo um oder knapp unter den herkömmlichen Bilderschirmauflösungen liegen, also irgendwo zwischen 1080p und 720p.
Achja, da Lens Blur für die Rand-Bereiche für viele Motive eher kontraproduktiv ist, hat das Set zwei Actions — einmal mit, einmal ohne Unschärfe, der Rest ist in beiden identisch.
Und es wäre ganz chic zu erfahren, ob die wirklich woanders, möglicherweise sogar auf einem Mac, auch tatsächlich laufen — erstellt sind die Actions mit CS4/Windows.
😉
Die Fotos stammen alle von flickr und sind CC-lizensiert, im Einzelnen sind das: Beachguy, Beachlife, Berlin Subway, Bundestag, Coffeeguy, Kueche, London, Old Car, Surferwoman, Woman.