… dass der Spiegel in dieser Sache irgendwie kein gutes Händchen beim Zusammenstellen von Texten und Bildern hatte?
Tag: spiegel online
Schon anGEZeigt worden?
Ha, doofes Wortspiel, aber ich konnte mich da mal wieder nicht zurückhalten. Jedenfalls macht sich die GEZ Sorgen um ihr Image. Sie möchte vor allem, dass die GEZ-Fahnder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten künftig nicht mehr GEZ-Fahnder sondern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten genannt werden. Oder kurz auch gerne “Rundfunkgebührenbeauftragte(r)”.
Jedenfalls wusste der Spiegel heute von folgendem GEZänk zu berichten:
Die GEZ will ihr mieses Image mit allen Mitteln los werden: Die Rundfunkgebühren-Eintreiber haben ein Internet-Portal abgemahnt. Statt “GEZ-Gebühr” sollen die Betreiber nur noch “gesetzliche Rundfunkgebühren” schreiben, anderenfalls droht die GEZ Prozesse und “erhebliche Kosten” an.
(Hier ist der Artikel — aber der verschwindet beim Spiegel immer so schnell in einem Archiv, aus dem er auch nur gegen Bezahlung wieder ‘rausgerückt wird.)
Na jedenfalls ist das der bisherige Gipfel der Doofheit — eine Abmahnung wegen “Nutzung nicht existenter Begriffe”, weil diese “ein negatives Image” der GEZ hervorrufen könnten.
Mal ehrlich, das ist als hätte George Bush Slobodan Miloševi? immer brav die Joghurtbecher ausgespült, weil er er sich um sein Image sorgt.
Apropos Image … einer geht noch:
Schockierende Nachrichten
Also manchmal muss ich mich ja sehr wundern. Nein, eigentlich muss ich mich leider sehr häufig wundern. Allerdings nur manchmal über Spiegel Online. Heute zum Beispiel.
OK. Es kommt ein Sturm. Der Sturm. Kyrill heisst er, “der Herrliche“, wenn man der Wikipedia glauben darf.
Auch OK ist es, in epischer Breite darüber zu berichten. Im Vergleich zu “Beckstein wird Stoibers Nachfolger” ist so ein Orkan ja auch eine beruhigende, sogar erfreuliche Nachricht.
Aber, liebe Spiegel Online Redakteure, man kann es auch übertreiben:
Auf der Autobahn 1 bei Wildeshausen im Kreis Oldenburg wurde ein leerer Lastwagen mit Anhänger vermutlich auf Grund einer Windböe von der Fahrbahn gedrückt
Genau, nichts überstürzen mit den Prognosen. Vielleicht hat ja auch was anderes den Lastwagen von der Fahrbahn gedrückt. Man weiss es nicht.
und kam auf dem Grünstreifen zum Stehen.
Na, dahamwa abanochma jlück jehabt, wa?
In Hannover drohte eine Plakatwand umzustürzen,
“Die schiefe Wand der Leine”. Haha.
außerdem löste sich ein Werbeplakat.
Also jetzt wird’s aber abenteuerlich. Ein Werbeplakat? Womöglich eins von den Grünen? Mit Werbung für Wind-Energie? Auf einer (biologisch abbaubaren) 3mm Presspappe? Wie gross war das Plakat? DIN A3? DIN A2? Wo war das? Etwa in einer bewohnten Gegend? Achnee, in Hannover, ‘tschuldigung, steht ja da.
Ein Verkehrsschild fiel auf ein Auto. Bereits am frühen Mittwochabend wurde eine Baustellenabsperrung gegen ein Auto gedrückt.
Lack zerkratzt. Wahnsinn. Die sollen den Wagen mal ‘ne Woche in Marzahn abstellen, dann sieht man das nicht mehr.
In Pattensen (Region Hannover) stürzte ein Ast auf einen Lastwagen.
An Dramatik kaum zu überbieten, ein Video dazu wäre das Mindesteste gewesen. Finde ich.
Aber den Schocker haben sie sich aber für den Schluss des Artikels aufgehoben:
Güterzüge mit leeren Containern dürfen bei Starkwind die Brücke zur Insel Fehmarn nicht mehr nutzen.
Mist. Dann wird es also nun entweder zu einem leere-Container-Stau oder zu einem leere-Container-Engpass in den Industriebetrieben auf Fehmarn kommen.
Bin schon gespannt, was sie morgen schreiben.
Da platzt mir der Schädel!
Ist das eigentlich alles noch wahr? Haben wir echt keine anderen Probleme als ein paar Jungs, die mit ‘nem alten Schädel in der Wüste faxen machen?
Auf jeden Fall ist es ein grossartiger Sieg für die Betroffenheitsfraktion. Ich habe lange nicht mehr erlebt, dass unsere Politiker bei der Simulation der vermuteten Volksmeinung so dermassen übers Ziel hinausgeschossen sind.
Bei jedem gehörten oder gelesenen “Die Bilder erregen Abscheu und absolutes Unverständnis” (Die Welt), “solche Entartungen und Entgleisungen” (Süddeutsche.de) oder “abstoßend und Ekel erregend” (Spiegel Online) packt mich das spontane Bedürfnis, das verantwortliche Mediengerät unter Zuhilfenahme mechanischer Gewalteinwirkung dauerhaft abzuschalten.
Hat sich eigentlich mal jemand überlegt, warum die Jungs und Mädels da unten sind?
Finally … the end of god?
I’ve been preaching 😉 this for years now: Religions have always been, are and will always be the root of all evil and suffering (Hint: Here’s a list of wars — sort out those wars with no religious connection at all…)
Anyway, today I came across this Spiegel Online article: Happier without god (the article is in german — you can try a google translation for a laugh). Discovering kindred spirits on this highly emotional subject always feels good, but in this special case it is exceptionally joyful. Let me try to translate the first chapter:
Richard Dawkins, zoologist from Oxford University (remark: … which was already 659 years old when the united states of america declared their independence from Great Britain, just to give you an idea ….) is standing in front of the altar, enjoying to see the church fully occupied. In best British English he states: “The god from the old testament is a misogynic, homophobic, racist, genocidal, sadomasochistic, unpredictably evil tyrant.”
While I don’t fully comprehend what ‘sadomasochistic’ has got to with it, I totally agree on the rest. The whole article is great fun to read and strongly recommended.
Apropos recommended: I must admit I have not yet read a single one of the mentioned books but I’ll put them on my ‘need to order stuff from amazon’ list. Here they are: