Die Freuden der Globalisierung

So langsam, fast zehn Jahre später, kommt mir der Gedanke, dass Naomi Klein vielleicht doch Recht hatte. Globalisierung taugt nur begrenzt. Globalisierung taugt jedenfalls DANN nicht, wenn man ein Problem mit einem Produkt eines hochgradig globalisierten und globalisierenden Konzern hat.

Mir geht das im Moment mit einem Security Produkt von SafeNet so. SafeNet Inc. ist vergleichsweise grosser Konzern, der aber offenbar völlig mit der Steuerung der eigenen Organisation überfordert ist.

Das vergleichsweise simple Problem, eine fehlgeschlagene Aktivierung des Produktes, führte jedenfalls zu einer Telefon-Odyssee.

  • Bochum: “Uhm. Wir würden gerne, aber … rufen Sie doch mal in München an.”
  • München: “Öh. Neee, das … uh. Da müssten Sie mal den EMEA Support anrufen.”
  • Surrey, UK: “I see … no, we do not support this product in Europe, you need to talk to our american colleagues.”
  • Maryland, USA: krrzzzlll … blip .. redirect.
  • Chennai, Indien: “How can I help you?”

Der indische Kollege war mit Abstand der freundlichste, was möglicherweise auch daran liegt, dass er von allen Beteiligten das beste Lokalwetter hat. Helfen konnte er mir leider nicht, da das Problem offenbar von seinem elektronischen Support-Formular nicht erfasst werden konnte.

Und so bleibt das Problem für heute ungelöst. Ob man wohl vor 150 Jahren jemanden auf Geschäftsreise geschickt hätte, um sich der Sache vor Ort anzunehmen? In dem Fall hätte man vielleicht noch irgendwas in Südamerika, Australien und Nord-Ost China dazu nehmen sollen.

DANN hätte sich die Globalisierung vielleicht sogar gelohnt. Zumindest für den Reisenden.

Freunde kann man sich aussuchen…

…. die Familie nicht. So sagt man.

Dumm ist, wer beides verwechselt. So ging es mir mit meiner Raid-Gilde. Naja, eine Gilde war es eigentlich nicht mal, da sich die Hälfte des Raids, allen voran der Raidleiter, nicht aufraffen konnte, aus dem alten Raidbündnis aus Zeiten, zu denen man noch 40 Leute brauchte, endlich mal eine Gilde zu machen. Eigentlich hätte mir schon dieses zögerliche Festhalten an historischen Begebenheiten eine Warnung sein können. Aber dennoch habe ich EPU tatsächlich ein bisschen als meine “Online-Familie” gesehen. Wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, wieviel Zeit wir zusammen verbracht haben.
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Das ist ja prima …

… facie. Haha. Den müden Montagmorgen Kalauer möge man mir ebenso verzeihen wie die unglaublich unnötigen Alliterationen.

Zunächst muss ich nämlich festhalten, dass ich nichts gegen Juristen habe. Ganz im Gegenteil: Ich mag Juristen sehr, insbesonders deren (bisweilen) recht schlüssige und (bisweilen) analytische Denkweise sowie ganz besonders ihren Humor, der vermutlich aus dem jahrelangen Zwang, auch die absurdesten Sachverhalte noch mit dem notwendigen Ernst zu betrachen, resultiert.

Allerdings muss ich die besagten Abmahn-“Anwälte” explizit davon ausschliessen. Aber das erwähnte ich ja schon.

Christophs Hinweis (danke!) hat den bis dahin von jeglicher Sachkenntnis freien Beitrag um einen sehr interessanten Aspekt erweitert:

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Von Filesharern und Schmeißfliegen

Leider gehöre ich nun nicht mehr zu den Leuten, die Abmahnungen im Auftrag der Musikmafiaindustrie nur als foaf-Geschichte kennt. Nein, jetzt bin ich ein betroffener: Eine Freundin erhielt neulich eine Abmahnung nebst Rechnung und strafbewehrter Unterlassungerklärung in vierstelliger Höhe, weil von ihrer IP Adresse ausgehend vor einigen Monaten angeblich irgendein Musikalbum im Internet zum Download angeboten wurde.

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Ruhe in Frieden.

Artikel 5 - Ruhe in Frieden

Ich bin in letzter Zeit ein wenig blogfaul gewesen — weshalb wohl auch in dieser Sache keine besonders kreativen Leistungen zu erwarten sind.

Allerdings haben die Jungs und Mädels des Arbeitskreis gegen Internet-Sperren und Zensur (AK Zensur) die Tragödie aus Dummheit, Lobbyismus, Machthunger und Ignoranz sehr schön auf den Punkt gebracht. Vielmehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

Ich werde mal versuchen, irgendwo eine Kopie dieser Webseite zu verstecken. Dann kann ich später wenigstens sagen:

“Naja, so richtig aktiv war ich auch nicht. Aber wenigstens ein bisschen gebloggt habe ich damals. Als es noch legal war.”

Es bleibt also zu hoffen, dass die Piratenpartei die Zulassung zur Bundestagswahl schafft. Wer jetzt traurig abwinkt, möge sich bitte an Die Grünen aus den späten 70ern bzw- frühen 80ern erinnern. Noch ist es nicht zu spät.

Das Alter …

Heute, bei der gemeinsamen Arbeit an einem Referat über “Mallory & Irvine” für’s dritte Schuljahr:

“Hey, guckmal, es gibt sogar eine Videokassette über die Expedition!”

“Was ist eine Videokassette?”

*seufz* …

Ultimative Hip-Hop und Rap Erkenntnisse

OK, Auto also abgegeben, Passat als Leihwagen in Empfang genommen. Aus Langeweile auf den “CD” Knopf gedrückt.

WAAAHH?!?

Eject. Selbstgebrannte CD, quitschgrüne real-Markt Hausmarke.

Um’s kurz zu machen: Irgendwer vor mir hat eine selbstgebrannte Hop-Hop / Rap Mix CD im Auto vergessen. Also hab’ ich ein bisschen leiser gemacht und mir einen Überblick verschafft — und dabei sind mir ein paar ganz erstaunliche Sachen aufgefallen:

  • Bassline (Es gibt im Wesentlichen nur eine: “Wuuummmm ——- Wumm Wumm Wumm Wuuuuuuuummmm. (repeat)”)
  • Soundqualität (Wer bitte mischt sowas ab? Sind die alle taub? Die Bässe klingen, als würde ein Thor Steinar Stammkunde mit seinen Springerstiefeln gegen die Fahrertür treten. Das geht übrigens auch als Kompliment an die von VW für den Passat ausgewählten Lautsprecher durch.)
  • Gitarren — gibt’s nicht. Oder sie wurden von einem der tauben Soundleute (siehe oben) so verstümmelt, dass sie nicht mehr erkennbar sind. Casio Keyboards (die kleinen mit Batterie) im Überfluss.
  • Stimmen — gibt’s auch nicht. Nee, im Ernst: Die klingen alle wie der heisere Aufmacher einer Hustelinchen Werbung. Gelegentlich auch im Duett mit ebenso dünnen Piepstimmchen. So leid es mir tut, aber während dieses quikigen yo-da-bitchas-in-da-hood-Gequengeles musste ich permanent an Lemmy Kilmister denken, der den in knallbunten Sportklamotten mit komischen Verrenkungen am Mikro rumzappelnden Witzfiguren lachend den Kopf abbeisst. Oder so.

Die Inhalte sind recht vorhersagbar und normalerweise nach diesem Schema aufgebaut:

  • Begrüssung (“Yo”, “Wasszup”, irgendwer “in da house/hood”, “are you with me?” etc.)
  • Beschreibung der Nachbarschaft sowie der Anwesenden (nochmal “da house” / “da hood”, kurze Vorstellung diverser homies, niggas (dürfen die das sagen?) etc.)
  • Entschluss, irgendwas zu unternehmen
  • Beschreibung des Weges zum Ort der geplanten Unternehmung (meist per Kraftfahrzeug, “drivin with da homies”, “cruisin thru da hood” nach “B-town”, “4-corners” oder ähnlich kryptisch abgekürzten Orten. Ich stelle mir dabei entweder irgendwelche behähigen U.S. amerikanischen Familienkutschen mit heruntergkurbelten Fenstern, für den Strassenverkehr zugelassene Ausgaben U.S. amerikanischer Armee-Fahrzeuge oder schlimmstenfalls durch diverses Baumarkt- und Tuningzubehör noch weiter verhunzte asiatische Mittelklassewagen mit Neonröhren unter den Türschwellern vor. Und einen aus dem Cockpit einer Boeing 757 winkenden Bruce Dickinson.)

An dieser Stelle gibt es eine Variationsmöglichkeit für den Inhalt:

  • Beschreibung von Handfeuerwaffen (sehr beliebt sind offenbar Modelle der österreichischen Marke “Glock” sowie die wesentlich kostengünstigere, nahezu 40 Jahre alte  “Mac-10” von Gordon Ingram, die von verschiedenen U.S. amerikanischen Unternehmen gebaut wird. Ansonsten scheinen aber auch handelsüblich Pump- oder Shotguns hinreichend geeignet zu sein. Angaben zu Kaliber (z.b. “fortyfive”) und Magazingrössen sind optional.)
  • Beschreibung fiktiver sexueller Handlungen (offenbar an ein streng konventionell/konservatives Weltbild angelehnt, meist abwertend bis frauenfeindlich mit gelegentlichen homosexuellen Ausbrüchen neuen Mitgliedern einer Bande gegenüber. Oft auch wertende Kommentare bzw. Beschreibungen primärer oder sekundärer weiblicher Geschlechtsmerkmale.)

Dann geht’s weiter:

  • Ankommen am Ort der geplanten Unternehmung
  • Beschreibung des Scheiterns (echt wahr, irgendwas geht da immer schief)
  • Identifikation des vermeintlich Schuldigen (meist “da bitch” oder “da nigga”, ansonsten auch gern staatliche Exekutivorgane)
  • Heimweg (gelegentlich mit Selbstreflektion über die Aussichtslosigkeit der eigenen Lage, Depressionen)
  • Drogenkonsum mit Freunden (hier scheinenTHC-haltige Produkte eine hohe Wertschätzung zu geniessen)

Alles in allem recht entäuschend.

Mein Problem ist jetzt natürlich:

  • Wenn ich die CD im Auto lasse, denken die von Europcar womöglich, das ich die da vergessen habe. Peinlich.
  • Wenn ich sie einfach verschwinden lasse und sie gehörte eigentlich zu sowas wie dem  “Hauptstadtservice von Europcar” oder so, dann denken die vermutlich, dass ich sie geklaut habe. Auch peinlich.

Ein Dilemma.

Ich denke, ich werde sie einfach durch eine andere CD erstzen. Illdisposed wäre sicher nicht verkehrt. Auf einem anständigen Rohling, natürlich.

Service in Berlin

Das Auto in meiner Lieblingswerkstatt in Tempelhof abzugeben war mal wieder ganz grossartig. Und nein, Berliner sind NICHT unfreundlich … bestensfalls ein bisschen wortkarger als Rheinländer.

ich: “Moin! Ich hab n Termin für 9, für den Audi”
Herr R.: “Leasing?”
ich: “Jo. Sixt.”
Herr R.: “Karte?”
ich: “Sehnse, das ist Teil des Problems. Das Handschuhfach ist kaputt.”
Herr R.: “Also hammse keene Karte?”
ich: “Doch. Im Handschuhfach.”
Herr R.: “Watt isnda kaputt?”
ich: “Geht nicht mehr auf.”
Herr R.: “Verstehe. Sonst noch watt?”
ich: “Zwei Steinschläge in der Scheibe.”
Herr R.: “Kiekick mir an. Noch watt?”
ich: “Könnse neue Wischerblätter raufmachen?”
Herr R.: “Wär schlecht wennwa ditt nich könnten, wa?”
ich: “Jo.”
Herr R.: “Sollnwa?”
ich: “Ja, bitte.”
Herr R.: “Juut. Ick ruf durch wennwa fertich sind, wa?”

Wenn man sich dran gewöhnt hat, ist das ein erfreulich unaufwendiges Verfahren. 😉

WTF? 2009!

Äh ja … “mehr bloggen!” wäre an sich ein toller “guter Vorsatz” für 2009 gewesen. Aber irgendwie …. war schon klar, dass das eh nichts wird. Also habe ich stattdessen beschlossen, auch 2009 nicht “mit dem Rauchen aufzuhören” (wie man so schön sagt).

Das Blog lebt jedenfalls noch. Und ich auch.

Frohes neues euch allen!

Achja: WordPress 2.7 scheint ein grosser Schritt gewesen zu sein. Hab’s kaum wiedererkannt nach der Aktualisierung. Sieht aber klasse aus (und scheint ja auch zu funktionieren)!