Nur für Doofe.

Das optimale Produkt. “Verkauf nur an Doofe” — das perfekte Geschäftsmodell. Man muss nur etwas finden, was jeder Doofe unbedingt haben will. Nein, ich meine nicht Ed Hardy T-Shirts. Hmm. Wobei — ganz offenbar bin ich nicht der Erste, der diese Geschäftsidee hatte.

Ist ja auch naheliegend — da in nahezu allen Industrienationen die Notwendigkeit des täglichen Überlebenskampfes entfallen ist und vor allem Leute, die zu blöd waren rechtzeitig einen Schritt zur Seite zu machen (ich bitte das metaphorisch zu sehen — nicht dass mir nachher wieder Klagen kommen!) auch nicht mehr von wütenden Sauriern aus dem menschlichen Genpool radiert werden, kann eigentlich keine Idee mehr blöd genug sein, als dass es nicht faszinierend viele Leute gäbe, die ihr begeistern zujubelten.

Während die einen sich also zaghafte Elitepartner-Nachrichten schreiben und darüber sinnieren, ob ein Mensch, der noch nie im April in der Toscana gewesen ist, wirklich ein Partner fürs Leben werden könnte, wird bei den anderen die Bild-Zeitung weggelegt und unter den wachsamen Augen von Barbara Salesch & Co drauflos gevögelt (wobei die Schilderung des genauen Ablaufs sowie der emotionalen Beziehungen aller Beteiligten untereinander dann wenig später bei eben jenen “& Co.” in einfachen Worten für die restliche Horde der Blöden nochmals breitgetreten wird).

OK, bisschen Stammtischniveau muss ja auch mal sein. Aber so ähnlich wird’s letztlich wohl laufen. Fürchte ich.

Der einzig positive Aspekt ist: Die Quelle der Blödheit wird nie versiegen. Nie. NIE. Und das bedeutet, dass es immer etwas geben wird, worüber man bloggen könnte. Also, worüber ICH bloggen könnte, in diesem Fall.

Und das wiederum hat mich dazu bewogen, eine neue Kategorie einzuführen: “Extreme Blödheit der Woche“. “Extremismus der Woche” wäre auch hinreichend gewesen, aber ich wollte es wirklich deutlich machen.

Ich habe zwar ein paar ältere Beiträge bereits einsortiert, aber den eigentlichen Anfang in dieser Kategorie darf eine ganz spezielle Gruppe von Menschen machen:

Die Anti-Spezieszisten.

So müssten sie eigentlich heissen. Glaube ich. Einige von denen haben sogar eine Webseite gebaut: anti-speziesismus.de. Geht doch ganz geschmeidig über die Lippen.

Dort lesen wir Dinge wie: “Speziesismus beschreibt kurz gesagt die Diskriminierung und Ausbeutung eines Individuums aufgrund seiner Artenzugehörigkeit.”. Ahja. Die Seite ist jedenfalls ganz grosses Betroffenheitskino:

“Dabei rückt völlig in den Hintergrund, dass “Fleisch” und “Wurst” einmal lebende Individuen waren, die wie wir Menschen den Wunsch nach Freiheit und Unversehrtheit hegten.”

“Ein Mord bleibt ein Mord, egal von wem und wie er begangen wird. Ein Mord relativiert sich nicht dadurch, ob die Mordopfer nun vollständig, teilweise oder gar nicht betäubt wurden. (…) Unsere Gesellschaft ist speziesistisch geprägt, dem trägt auch das Gesetz Rechnung, indem es Mord ausschließlich auf Menschen bezieht (…) Betrachten wir die für einen Mord charakteristischen Merkmale, fällt schnell auf, dass eine große Übereinstimmung mit den Motiven ein Tier zu schlachten besteht.”

Und so weiter, und so weiter …. Fleisch, Milch, Eier, Leder, Zirkus, Haustiere — alles “Brennpunkte” für die selbsternannten Anti-Spezieszisten. Aber unterhaltsam ist es allemal.

Tipp: Trefft euch mit Freunden zum Kochen (“Hmmm, und was nehmen wir zu dem Rind?” — “Wir haben diese Woche Lamm im Angebot!”) und wechselt euch beim Vorlesen dieser Betroffenheitsorgie ab!

Viel Spass (und nicht vergessen: Rind muss innen noch kühl, Lamm darf auf jeden Fall noch rot sein!) 😉

Das Internet ist voller Verrückter

Vermutlich sieht Familie Hirte das ganz genauso. Der Münchner Christoph Hirte hat sich nämlich sehr bemüht, eine Internetseite zu gestalten, auf der er nach Herzenslust gegen Computerspiele wettern kann.

Das wäre an sich natürlich nicht bemerkens- und schon gar nicht berichtenswert, aber der gütige Hirte (hahaha) tut das mit einem solchen Pathos, dass das Ergebnis mehr als nur “unfreiwillig komisch” geraten ist.

Menschen, die “es ja nur gut gemeint haben”, fand ich immer schon sehr gefährlich und so vermittelt auch diese Seite einen sehr schönen Einblick in die beschränkte Welt eines christlichen Gutmenschen.

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Es ist echt zum Kotzen!

Ähm. Ja. Die Fäkalsprache da musste jetzt mal sein.

Ich habe potentiell nichts gegen dumme Menschen, solange sie mir aus dem Weg gehen und bei keiner Entscheidung mitwirken, die schlussendlich auch mich betrifft. Das wäre eine tolle Haltung, funktioniert aber in unserem politischen System schon im Ansatz nicht. Aber selbst, wenn man Politiker von dieser Regelung ausnimmt, wird es bisweilen echt eng.

>> Da kriesch Plack! <<

  • Wo war der Bundesdatenschützer, als die Vorratsdatenspeicherung beschlossen wurde?
  • Wo war der Bundesdatenschützer, als Deutschland ein Datentauschabkommen mit den USA abgeschlossen hat?
  • Wo war der Bundesdatenschützer, als beschlossen wurde, dass Finanzämter nicht nur auf ungefähr alle Daten zugreifen können, sondern diese auch noch von den Banken geliefert bekommen müssen?
  • Wo war der Bundesdatenschützer, als über die diversen Geschmacksrichtungen des Lauschangriffs philosophiert wurde?

Und das sind nur die ganz groben Verstösse, die mir gerade so einfallen.

Aber kaum fährt google mit einer Kamera über öffentliche Strassen, um dann schliesslich einen (wie ich finde äusserst praktischen) Dienst anzubieten, den bei uns ganz offensichtlich niemand hingekriegt hat und den (was wohl wichtiger ist) Peter Schaar nichtmal ansatzweise versteht, schon kommt er aus seinem Loch gekrochen und zetert (mit freundlicher Unterstützung der kritiklosen Medienwelt) sinnloses Zeug durch die Landschaft.

Leg Dich wieder hin Peter. Danke. DAFÜR brauchen wir Dich auch nicht.

Zum Kotzen. Aber das sagte ich ja schon.

Nachrichten aus dem Mittelalter

Papst Benedikt XVI. (aka Josef Ratzinger) konnte sich mal wieder nicht zurückhalten und hat uns anlässlich des 40. Jahrestages der Enzyklika “Humanae Vitae” kund und zu wissen getan:

Sex ist böse!

Spiegel Online zufolge “kritisierte er vor Teilnehmern eines Kongresses die Rauschwirkung von Sex. Gerade Jugendliche seien gefährdet, sich ohne Rücksicht auf die Gefühle des anderen der Lust hinzugeben.”

Da fehlen mir echt die Worte, wenngleich ich es beeindruckend finde, mit welcher Perfektion sich die katholische Kirche auch heute noch vollkommen radikal weltfremd-ignoranten und gefährlichen-bösen Nachwuchs fürs Top-Management (wie unseren Papa Ratzi) heranzüchtet.

Wer mal so richtig herzhaft den Kopf schütteln möchte, kann ja gerne mal die “Humanae Vitae” (englisch) oder die ebenfalls tragikomische “Donum Vitae” (deutsch) lesen.

Heimliche Party bei Angela

Wie heise-online heute zu berichten wusste, sind Unionspolitiker wohl “der Ansicht, das ‘heimliches Betreten’ genannte Vorgehen zur Installation des Bundestrojaners vor Ort sei keine Wohnungsdurchsuchung und daher grundgesetzkonform”.

Achja.

Wie ich eben ihrem Terminkalender entnehme, wird unsere Bundeskanzlerin voraussichtlich vom 13. bis 20.05. in Lateinamerika weilen. Ob sie das wohl witzig findet, wenn sich 150 Leute zum heimlichen Betreten (grundgesetzkonform natürlich) ihrer Wohnung treffen? Vielleicht ein bisschen heimlich Grillen im Innenhof oder so?

Wenn jemand (heimlich, also grundgesetzkonform) in der Wäsche der Kanzlerin wühlen möchte, der möge dazu bitte die Fingerabdrücke von Schäuble tragen. Aber eins sag ich euch gleich: Wer ‘ne Kamera in ihr Bad baut, fliegt auf der Stelle raus! Den Einwand “aber Schäuble ist doch eine verdächtige Person” werde ich nicht gelten lassen!

Wenn’s nicht so traurig wäre …

Schon wieder die Lokführer?

Schell — Für die Ewigkeit

Da dachten wir schon: Jetzt ist es ausgestanden und die Piloten Lokführer der Bahn AG zockeln wieder in aller Ruhe über die vor sich hin verrottenden Gleise … da kommt zu allem Überfluss plötzlich Bsirske (hat der eigentlich jemals in seinem Leben gearbeitet oder war der immer nur Gewerkschafter?) um die Ecke.

Und jetzt streiken erstmal die Bus-, U-Bahn- und Strassenbahnfahrer sowie diverse Flughafenangestellte. Und die Müllmännermenschen. War ja eigentlich klar, dass Schell das nicht so einfach auf sich sitzen lassen kann!

Und heute fiel mir auf: Der Medienhype, den dieses Liveleak Video (6 Millionen views in 4 Tagen, nicht gezählt die 1.8 Quadrillionen Wiederholungen in diversen TV Sendungen!) verursacht, wird ihm wohl zusätzlich massiv auf den Senkel gehen.

Ich meine … das Fazit ist mehr oder weniger immer: “Toll, dass die Piloten so gut ausgebildet sind und so gut reagiert haben!”

Dabei leisten die Piloten Lokführer der Bahn sowas dauernd. Täglich. Gerade gestern fuhr ein ICE mit 465 Nichtrauchern (sowie 186 extrem gereizten Rauchern) bei starkem Seitenwind in den Mannheimer Hbf ein. Der Pilot Lokführer hatte sich dabei aufgrund unpräziser Wetterangaben für das Gleis B entschieden und geriet in eine solche Schräglage, dass der Aussenspiegel (kurz) die Bahnsteigkante berührte. Nur durch das berherzte Durchstarten konnte die Katastrophe verhindert werden.

Ein Passagier dazu: “Wir sind nur knapp dem Tod entronnen! Gut, dass uns das nicht in Frankfurt passiert ist!”.

Aber darüber berichtet ja nie jemand. Dann also: Streiken!

Nachtrag: Ein paar Finanzdaten zur Einkommensituation hat Reinhard Frauscher dankenswerterweise zusammengetragen.

Kann man Daten stehlen?

Der Münchner Strafrechtler Ulrich Schroth lässt uns unnötigerweise auf Spiegel Online wissen:

“(…) dass die Details der Informationsbeschaffung eine wesentliche Rolle bei der Bewertung spielen. “Diebstahl ist nicht, wenn man Daten herunterlädt”, sagte er SPIEGEL ONLINE. Stehlen kann man laut der geltenden Rechtsdefinition nur eine körperliche Sache.”

Das finde ich einigermassen erschreckend.

Hätte dieser Mensch mal einen kurzen Blick ins Liechtensteiner Strafgesetzbuch geworfen, wäre ihm möglicherweise § 131a ins Auge gesprungen:

Datendiebstahl: Wer mit dem Vorsatz, sich oder einen Dritten unrechtmässig zu bereichern, computerunterstützt verarbeitete Daten, über die er nicht oder nicht allein verfügen darf, sich verschafft, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen. Beide Strafen können auch nebeneinander verhängt werden

Wir lernen also: Man kann Daten stehlen. Zumindest in Liechtenstein. Und dort wurden sie ja auch gestohlen.

Bei uns heisst es “Ausspähen von Daten“, aber das weiss der Herr Schroth ja bestimmt schon. Hoffe ich.

Warum nicht gleich einmarschieren?

Na Endlich! Spiegel Online zitiert heute den Staatschef Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, der sich gestern bedächtig aber deutlich zu Wort gemeldet hatte.

Was soll ich sagen? Der Mann hat vollkommen Recht:

“Deutschland löst mit seinem Angriff auf Liechtenstein nicht das Problem mit seinen Steuerzahlern”, sagte Staatschef Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein heute in der Hauptstadt Vaduz. Es sei aber fraglich, ob “so eine Vorgangsweise mit den Grundprinzipien des demokratischen Rechtsstaats vereinbar” sei, fügte er hinzu. Kritik übte der Staatschef insbesondere an der Zahlung eines Millionenbetrages für die Daten, die die aktuellen Steuerermittlungen in Hunderten Fällen auslösten. Der Bundesnachrichtendienst (BND) habe dieses Geld an einen “verurteilten Rechtsbrecher” gezahlt.

Ein derartiges Vorgehen sei in Liechtenstein genauso wie in etlichen anderen Staaten “rechtlich völlig undenkbar”, unterstrich Erbprinz Alois. “Bei uns gehen fiskalische Interessen nicht über rechtsstaatliche Prinzipien”, hob er hervor.

Tja, bei uns geht leider NIX über fiskalische Interessen. Eben noch waren sie alle zu Gast bei Freunden (dem Weltmeister der Herzen, also uns) und nun belohnt unser “Nachrichtendienst” eine Art Bankeinbruch mit 5 Millionen Euro.

Wundert mich, dass Jung sich dazu noch nicht gemeldet hat. Die müssen echt aufpassen, sonst wandert er mit seiner gelangweilten aber linientreuen wir-schiessen-Passagiermaschinen-ab Kadertruppe direkt mal bei denen ein. Die 35.000 Liechtensteiner könnte man auf die gut 120.000 leerstehenden Berliner Wohnungen verteilen, ohne dass das weiter auffiele. Und mit der Kohle kann Berlin ja noch ein paar Flughäfen bauen. Oder Einkaufszentren. Was man halt so braucht.

Achja, Zumwinkels Anwälte hatten dazu auch noch was zu sagen:

Die Anwaltskanzlei (…) hat Zweifel daran, ob die aus Liechtenstein stammenden Daten über Steuersünder rechtmäßig in die Hände der Ermittler gelangt sind. Diese seien offenbar durch Ankauf von einem Informanten beschafft worden, “der eine Straftat begangen hat”, sagte Martin Wulf von der Anwaltskanzlei Streck Mack Schwedhelm der Nachrichtenagentur AFP. Der Ankauf der entwendeten Daten könne mit “Hehlerei” verglichen werden und könnte damit strafbar sein.

Hach. Abgesehen davon, dass ich diesen subtilen Juristen-Humor mal wieder grossartig finde, wäre es doch wirklich ein Fest. Steinbrück, Uhrlau und die sieben Zwerge vom Finanzamt in Handschellen. Wegen Hehlerei.

Da müsste die Dings-Zeitung in DIN A0 erscheinen, damit die Headline auf die Titelseite passt. Und die Gutmenschen würden reihenweise vor Wut tot umfallen.

Allein das wär’s schon wert.

Wenn ich diese ganze lästige Hexenjagd auf den Punkt bringen müsste:

Ich lebe lieber mit einem gewissen Maß an Steuerhinterziehung als in einer von Neid, Eifersucht und Missgunst geprägten Gesellschaft.

Update:

Wundervoll. Die LGT hat eine FAQ zu diesem Thema auf ihrer Webseite:

8. Was halten Sie davon, dass der deutsche Bundesnachrichtendienst eine hohe Geldsumme bezahlt hat, um gestohlene Kundendaten zu erwerben und diese gegen die eigenen Bürger zu verwenden?

Wir haben über diesen Sachverhalt auch nur in der Presse gelesen und kommentieren diese nicht. Solche wichtige Themen müssen auf politischer oder juristischer Ebene erörtert werden.”

😀

Dreist. Verlogen. Bigott.

Wo schlau aufhört … Manchmal wundere ich mich. Also genaugenommen wundere ich mich natürlich recht häufig, aber manchmal eben ganz besonders.

Jetzt gerade zum Beispiel. Über den derzeit so grossartig aufgebauschten Steuerskandal.

Wer Security-Tools besitzt kann bis zum ‘nem Jahr im Knast landen (StGB 202c), aber wer einer Bank die Kundendaten bergeweise klaut, kriegt vom Staat 5.000.000 Euro geschenkt?

So richtig schlecht wird mir dann allerdings meist erst, wenn sich irgendwelche berufsentrüsteten Gutmenschen vor die Kamera stellen und man Ihnen genau ansieht, dass sie — vor Neid vermutlich schon das dritte Magengeschwür hinter sich — die “Steuersünder” am liebsten öffentlich verbrennen würden (Verbrecher! Abschaum!).

Das zu sagen sind sie dann allerdings natürlich zu feige, und so bleibt es normalerweise bei der Forderung von Gefängnisstrafen, die meist auch nur geringfügig über den Strafen für Vergewaltigungen oder Morde (oder beides) liegen. Und da ist es dann wieder, das Magengeschwür. “Verreck’ dran!”, möchte man Ihnen spontan zurufen!

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